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CEI Weissenhorn, Ostern 2014

von Annina Rohner

 

Der CEI** vom Oktober 2013 war für uns mit Rubina ein so schöner Abschluss einer sonst durchzogenen Endurance-Saison 2013, dass wir uns schon über den ganzen Winter auf den ersten Start 2014, wieder am CEI**J/YR in Weissenhorn, Deutschland, freuten. Rubina schien uns fitter denn je und auch im Kopf war sie viel ausgeglichener als auch schon. Gerade noch rechtzeitig trafen auch der neue Zaum und das Vorgeschirr ein. Wie befürchtet war zwar beides zu gross für unser "Finöggeli", doch mit Nieten und Ledernähzeug konnte ich es selber anpassen.

 

Nervös aber guter Dinge machten wir uns am Samstagmorgen, 19. April auf den Weg in Richtung Zoll bei Au, doch noch vor St. Gallen quittierte Rubina das Überholmanöver eines Lastwagens mit heftigem Getobe im Anhänger. Diesmal hat sie zwar selber wieder aufgehört, doch auch schon endete so ein Ausraster mit einem recht schwer verletzten Pferd. Rubina kennt eben nur vollen Einsatz…auch wenn sie ausrastet… Narben an Kopf und Beinen zeugen davon! Die nächsten drei Stunden bis an’s Ziel in Weissenhorn benahm ich mich am Steuer wie auf einem Zahnarztstuhl; Lea ermahnte mich alle paar Minuten ich solle mich entspannen…drei Stunden lang! In Weissenhorn machten wir dann einen Spaziergang mit Rubina über die Felder…und fanden ein riesiges, uraltes Hufeisen, das von einem mächtigen Kaltblut-Ackerpferd stammen muss. Wir nahmen es mit und hofften dass es uns Glück bringen wird!

 

Das Glück zeigte sich schon bald: Rubina, die sonst an fremden Orten postwendend in Hungerstreik tritt, schnüffelte am Futter rum (drei verschiedene Kraftfutter, zwei verschiedene Heuarten, Karotten, Äpfel, Brötchen und Stroh standen zur Auswah)l und fand sogar etwas das ihr schmeckte. Bis zum Start am Sonntagmorgen um 6:15 Uhr hatte sie recht gut gefressen und sogar ein bisschen getrunken. 17 der 19 gemeldeten Junioren und Young Riders aus ganz Europa machten sich im kühlen Morgennebel auf die Strecke. Lea setzte sich, wie gewohnt….an den Schluss des Feldes. Hier stritt sie dann über die ganze erste Runde mit Rubina, die schneller rennen wollte. Auf der zweiten und längsten Runde (40 km) wurden die beiden dann von Sonja und Nicole Basieux eingeholt, welche 15 Minuten später zum CEI* gestartet waren. Die beiden waren flott unterwegs und bester Laune! Die Laune von Lea viel zwischenzeitlich in den Keller, denn obwohl sie selber gut trainiert war, forderte der „Tempo-Streit“ mit Rubina alles von ihr und ich rechnete schon damit, dass ich Lea erlösen und das Pferd selber irgendwie zurück in’s Zielgelände bringen muss. Nach dieser zweiten „Kampf-Runde“ waren auch die Tierärzte nicht mehr so zufrieden mit Rubina (Rücken, Muskeln, Darmgeräusche, Recovery-Index) und wir mussten zum Re-Check. Hier war dann alles besser und die beiden durften weiter. „Durften“, denn nun stand ihnen eine genussvolle Runde bevor; weitgehend alleine fanden sie zu ihrem Tempo und beiden ging es zunehmend besser. Nicht alle der schneller gestarteten jungen Reiterpaare durften auf die letzte Runde und auch da brachen noch zwei Teilnehmerinnen mit ihren Pferden ein, doch Rubina und Lea genossen die letzte Runde, konnten einen Holländer noch distanzieren und erreichten so auch am Ende des Feldes noch die Top Ten. Die Abschlussuntersuchung machte der selbe Tierarzt, der Rubina in den Re-Check beordert hatte und er war sichtlich beeindruckt, wie fit Rubina nach 120 km war. Er sagte der Rücken sei nun deutlich besser und wenn dieses Pferd noch weitere 40 km machen müsste, dann wäre er am Schluss wahrscheinlich ganz gut…! Naja, das probieren wir vorläufig nicht aus..

 

Gewonnen wurde das Rennen souverän von Jeannine Bobsin. Lea wurde 9. mit 15.3 km/h. Sonja beendete ihr Rennen ebenfalls auf dem 9. Rang, wie geplant mit fast 17 km/h, zusammen mit Nicole.

 

Herzliche Gratulation den beiden! Und ein riesiger Dank an meine Freundin und Groom-Partnerin Simone!!!