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Das Team Lägern am ersten Distanzritt in Wynigen

von Annina Rohner

 

Zwei Pferde aus dem Team Lägern starteten an diesem Sonntag, fast dem einzigen sonnigen Tag in diesem regnerischen Sommer, im bernischen Wynigen: Kathrin Marthaler mit Kasan und ich, Annina Rohner mit Rubina. Wir hatten beide den CEN gemeldet, das heisst 91 Kilometer in drei Schlaufen im hügeligen Gelände. Viele Naturstrassen, wunderbar, aber z.T. quer durch den Wald, was nach all dem Regen zu sehr sumpfigen „Wurzelklettereien“ führte. Kurz vor dem Ziel, resp. vor jedem Vetgate, ein sehr happiger Aufstieg, der auch für unsere beiden Pferde, die sich vom Training auf den Lägern happige Bergstrecken gewohnt sind, eine Herausforderung ist!

 

Tagwache in Steinmaur am 17. August 2014 um 03.15 Uhr. Gemäss meiner Pack-Liste ist alles gepackt, bis auf Reiterin, Groom und Pferd. Diesmal kein Getobe im Anhänger… Rubina wird immer routinierter und weniger nervös….was auch für meine Nerven gut ist! 6:45 Start in Wynigen. Ich reite mit Rubina zuvorderst und sie geniesst es spürbar! Etwa in der Hälfte der ersten Runde wechseln die amtierende Schweizermeisterin, Athena Costantini mit Juliette, und ich mit Rubina uns bei der Führung ab. Kathrin lässt sich etwas zurückfallen. So bleibt es auch auf der zweiten Runde, doch nun haben Athena und ich immer mehr mit unseren beidenPower-Pferden zu kämpfen, die alle irgendwo auf der Strecke sichtbaren Pferde einholen wollen. Das Schweizermeister-Pferd Juliette hat offenbar noch viele Reserven für die letzte Runde. Rubina zeigt auch keine Schwäche, doch ich selber zweifle, ob ich noch so eine Runde durchstehen werde. Sozusagen als Test für einen allfälligen Finish gegen Juliette, lasse ich Rubina die happige Steigung kurz vor dem 2. Vetgate im vollen Tempo hoch galoppieren. Ich treibe sie nicht an, sondern lasse sie einfach machen, doch nach diesem Effort dauert es dann doch etwas lange bis der Puls wieder gut ist. So startet ich erst als 4. auf die letzte Runde und habe nicht mehr vor Juliette einzuholen. Bald haben Rubi und ich aber die an dritter Stelle reitende Frédérike Ernst mit „Ghanim“ eingeholt und auch die spätere Siegerin Athena und die zweitplatzierte Tamara Taube sind nicht weit. Die happige Steigung vor dem Ziel nimmt Athena mit Juliette im Galopp und siegt souverän vor Tamara Taube mit Essenzia. Nur vier Minuten später galoppiert auch Rubina mit gespitzten Ohren ins Ziel. Auch Kathrin erreicht 40 Minuten später mit einem munteren Kasan das Ziel und so stellt das Team Lägern zwei der vier Pferde, welche für den Best Condition Preis antreten dürfen! Der Preis geht an „Essenza“ von Tamara Taube.

 

Für mich war dies nach fast 30 Jahren im Distanzsport erst das zweite nationale Rennen (CEN), das ich bestreiten konnte. Unfälle von meinen Pferden (zuerst Imdi, dann Rubina) und von mir selber warfen mich immer wieder zurück. Es war uh schön zu erleben, wie meine schwarze, kämpferische Stute nun mit Freude dabei ist!!!

 

Nächstes Ziel für Rubina und Kasan ist die Junioren-Schweizermeisterschaft in Weissenhorn. „Jockey“ von Rubina wird dann wieder Lea sein.

 

Als nächstes drücken wir nun die Daumen platt für Lägern-Team-Gründungsmitglied Sonja Fritschi mit Okkarina, die am 28. August 2014 an den Weltreiterspielen in der Normandie an den Start gehen darf!